Gemüse Küche Ostereier färben? Natürlich ganz natürlich!

Gemüse und Gewürze dienten seit jeher zum Färben und auch wenn dies in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten, vor lauter knallig bunten Industrieprodukten, etwas untergegangen ist, gewinnen wir diese natürliche Methode um Farbe in unser Leben zu bringen neuerdings wieder besonders lieb. Vor allem in der Karwoche, in der ja traditionsgemäß Ostereier gefärbt werden. So war es in meiner Kindheit üblich, dass sich am Gründonnerstag alle Kinder der Familie zum lustigen Eierfärben trafen, um dem Osterhasen ein wenig zur Hand zu gehen.

Auch wenn sich Ostern in diesem Jahr anders gestaltet, sich auch anders anfühlt, so finden wir Corona bedingt vielleicht Zeit und Muße, um diese natürliche, einfache, umweltfreundliche und wenn man so will durch und durch biologische Methode des Eierfärbens wieder zu beleben.

Gemüse und Gewürze zum Färben

Natürlich kann man diese Aufzählung noch um getrocknete Beeren ergänzen, dieser Überblick ist also bei weitem nicht vollzählig, gibt euch aber einen ersten Einblick in die Welt natürlicher (Eier)Farbstoffe:

- Frischer grüner Blattspinat - ergibt sattes Grün

- Zwiebel(schalen) - ergibt hellgelbe bis rostbraun Farbtöne

- Rote Rüben - ergeben violette Farben

- Karotten(schalen) - ergeben ein sanftes Orange

- Kurkuma - zehn Gramm in einem halben Liter gelöst ergeben ein sattes Goldgelb

- Rotkraut - ergibt verschiedene Blautöne

- Petersilie - ergeben graue Farbtöne

Eier Färben, so geht´s:

1. Produktion der Farbe:

Kocht die zerkleinerten Zutaten - ihr könnt dazu Gemüse oder Gemüsereste, die sonst im Biomüll landen würden, verwenden - in mindestens einem halben Liter Wasser auf (natürlich jede Zutat in einem eigenen Topf) und lasst es, auf mittlerer Stufe, circa eine Stunde köcheln um die Farbstoffe zu lösen. Lasst den Sud kurz abkühlen und gebt einen Schuss Essig hinzu - dieser hellt die Farbe zwar ein wenig auf, sorgt jedoch dafür, dass die Naturfarben besser an der Eierschale haften. Natürlich könnt ihr den Sud im Anschluss abseihen, damit euch die Gemüsereste und Eier nicht durcheinander kommen.

Tipp: Je mehr Gemüse oder Gemüsereste ihr verwendet, desto intensiver wird euer Sud. Wir empfehlen mindestens 500 g auf bis zu zwei Liter Wasser.

2. Färben der Eier:

Legt eure gekochten Eier (ihr könnt sie kochen während der Farbsud abkühlt) in die Farbe ein und lasst sie mindestens 30 Minuten darin ziehen. Erst dann könnt ihr ein halbwegs kräftiges Farbergebnis erzielen. Für ein gleichmäßiges Ergebnis gilt es die Eier ab und an mit einem Löffel zu drehen. Ob ihr weiße oder braune Eier verwendet, ist ganz eurem Geschmack überlassen. Natürlich ergeben sich dadurch unterschiedliche Farbergebnisse, probiert einfach verschiedene Kombinationen aus.

Je intensiver die Farbe sein soll, desto länger müsst ihr eure Eier darin ziehen lassen. Für besonders intensive Farben könnt ihr eure Ostereier auch gerne über Nacht im Farbsud belassen. Habt ihr die gewünschte Farbe erreicht, nehmt die Eier aus dem Farbbad und legt sie zum Abtropfen auf ein Stück Küchenrolle oder stellt sie zurück in den Eierkarton.

Zum Schluss werden die gefärbten Eier mit einer Speckschwarte oder etwas Öl poliert, damit sie am Ostertisch besonders schön glänzen.

Tipp: Sind die Eier beim Einlegen in den Farbsud noch warm, nehmen sie die Farbe besser auf.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Eierpecken und schon heute frohe und gesegnete Ostertage!

Und ein herzliches Dankeschön an Anja Kobinger (die Bloggerin hinter wundergreen), die uns diese tollen Bilder zur Verfügung gestellt hat